Autorenlesung an der Haigerer JTS

03-05

Außerdem las er aus dem Nachfolger "Sturmwelten - Unter schwarzen Segeln", das gestern auf dem Markt erschienen ist. "Sturmwelten" ist das vierte Buch Hardebuschs und der erste Band einer noch unvollendeten Trilogie, ähnelt damit den drei "Troll"-Büchern. Für "Die Trolle" bekam Hardebusch den Deutschen Phantastik-Preis für das "Beste deutschsprachige Romandebüt".
Mit "Sturmwelten" zeigt der Schriftsteller eine weitere Facette des Fantasy-Genres auf. "Das Buch ist nahe an unserer Kultur - ich mag Fantasy, die dicht an der Wirklichkeit ist", sagte Hardebusch vor den knapp 100 Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen des Gymnasialzweigs der Johann-Textor-Schule sowie der elften Klasse des beruflichen Gymnasiums Dillenburg. Wichtig sei vor allem, "dass man keinen "Unfug schreibt": "Grundlegende Dinge müssen einfach stimmen. Für Fantasy soll, darf und kann man recherchieren." So hat er sich für "Sturmwelten" beispielsweise über Seefahrt ausführlich informiert. Die Geschichte ist im 18. Jahrhundert angelegt - in einem Reich inmitten der Weltmeere, besiedelt von riesigen Meeresschildkröten, feuerspeienden Drachen und schillernden Wassermagiern. Als der junge Adelige Jaquento auf einem Schiff anheuert, um die alte Welt hinter sich zu lassen, kennt nur ein Ziel, das legendäre Inselreich. Dort gerät er jedoch auf das Piratenschiff "Todsünde".
Zur gleichen Zeit nimmt das Kriegsschiff "Mantikor" Kurs auf das Archipel. Für Roxane ist es ihr erster Einsatz als Offizierin. Die Fahrt wird überschattet von den düsteren Launen des Kapitäns. Eine weitere Hauptperson ist Majagua, ein Einwohner der Insel und Sklave. Hardebusch erzählt in dem 700-Seiten-Buch die Geschichten der drei Menschen. Manche Lebenswege berühren sich im ersten Band, manche nicht. Wie es im zweiten Buch weiter geht, ließ er seine Zuhörer erahnen und las kurze Episoden aus dem druckfrischen Werk vor.
Der Schriftsteller nahm sich nach der Lesung Zeit für die Fragen der Teenager. Die fantasievollen Namen von Charakteren und Welten zu finden, sei nicht einfach: "Ich versuche einheitliche Namen zu finden, teilweise angelehnt an bekannte ethnische Kulturen."
Die Lesung an der Johann-Textor-Schule war ein Angebot im Zuge der Leseförderung der JTS. Im Unterricht hätten sich die neunten Gymnasialklasse mit Fantasy-Literatur beschäftigt, berichtete Steffen Wendland, der an der Schule für Leseförderung zuständig ist. Dabei habe er festgestellt, dass vielen Schülerinnen und Schüler dieses Genre zusage.
Weitere Informationen zu Christoph Hardebusch gibt es auf der Internetseite www.hardebusch.net.

(Haigerer Kurier , 05.03.2009, Text und Foto: KA Weber).