Kleine Forscher und Imker

Haiger, 17.11.2013.

Die Johann-Textor-Schule präsentierte sich am Samstag beim "Tag der offenen Tür" als vielfältige Schule, in der es auch besonders lecker zugeht: Unter anderem mit "Melone mit Serrano-Schinken" und gefüllten Blätterteigtaschen stellte sich der Wahlpflichtunterricht "Spanisch" vor, der erstmals im Jahrgang 10 angeboten wurde. Lehrerin Gunhild Lauber erklärte den potenziellen Neuzugängen und deren Eltern, der Kurs laufe gut und werde voraussichtlich im nächsten Schuljahr auf die Neunerklassen ausgeweitet. Gerade Schüler mit zweiter Fremdsprache Französisch könnten sich die Sprache leicht aneignen. Zudem sei Spanisch die am zweithäufigsten gesprochene Sprache der Welt.

Baguettes und Brioche hatte die 10G1 gebacken und machte kulinarisch auf den Französischunterricht aufmerksam. Außerdem präsentierten die Schüler ein neues Französisch-Lehrbuch, an dem sie selbst mitgewirkt hatten. Auf Fotos ist zu sehen, wie die "Textorianer" ihre Stadt auf Französisch vorstellen.

11-17bFrisches Popcorn wurde in der Aula angeboten, wo die Afrika-AG auf ihr "NASCO"- Hilfsprojekt aufmerksam machte. Bereits im zweiten Jahr wird eine Bienen-AG angeboten. "Wir haben fünf Völker und konnten 90 Kilo Honig ernten", berichtete Lehrer Sascha Großer. Beim Abfüllen halfen die Schüler, ebenso wie beim Etikettieren. Auch Bienenwachskerzen aus eigener Produktion, Quittengelee und Pfirsichmarmelade wurden angeboten. Die Früchte waren im schuleigenen Garten geerntet worden.

Wegen umfangreicher Baumaßnahmen konnte der naturwissenschaftliche Trakt für Präsentationen nicht genutzt werden. Für Lehrkräfte war es ein enormer Zeit- und Arbeitsaufwand, die benötigten Materialien in das Förderstufengebäude zu transportieren. Für Besucher war dies eher ein Vorteil, denn sie fanden so die meisten Informationen konzentriert in einem Gebäude vor. "Viele bunte Smarties" und Konkurrenzprodukte wurden dort von Jungchemikern auf den Zusatz von natürlichen oder künstlichen Farbstoffen untersucht. Nachdem die Pillen im Wasser aufgelöst waren, wurde Essig zugesetzt und das Ganze erwärmt. "Danach legen wir einen Baumwollfaden hinein. Färbt er sich intensiv, wurde ein künstlicher Farbstoff verwendet", erläuterte Chemielehrerin Dr. Christine Kringe.

"Wie wird ein Blei- zum Buntstift?" - dazu war keine Zauberei nötig, sondern vielmehr etwas Salzlösung mit einer färbenden Chemikalie, in die der Bleistift getaucht wurde. Wenn er anschließend an einen Stromkreis angeschlossen wurde, war die Färbung perfekt.

Dass ein Flaschenzug äußerst kräftesparend eingesetzt werden kann, zeigte Physiklehrer Markus Bauermann an einem Modell. Dabei bleibe die zu leistende Arbeit beim Hochziehen eines Gegenstandes stets die Gleiche. Wolle man weniger Kraft einsetzen, müsse "der Weg eben verlängert werden".
Im Biologiebereich konnten Zwiebelzellen unter dem Mikroskop betrachtet werden. Schülerin Selina hatte ihren "Axolot" (mexikanischer Schwanzlurch, auch als "Wassermonster" bekannt) mitgebracht und lieferte interessante Informationen.

11-17aThemen aus dem Projektorientierten Lernen (POL) zum Thema "Rund um die Welt" präsentierten die Sechstklässler. Tipis, Lagerfeuer, Waffen und Nahrung der Indianer hatte die Klasse 6F3 aufgestellt. Außerdem leiteten sie Besucher beim Basteln von Indianer-Kopfschmuck an.

Dass die lateinische Sprache spannend vermittelt werden kann, zeigten die Siebtklässler und ihre Lehrerin Silvia Engelhardt. Schüler Jonathan hatte für ein Referat das "Forum Romanum" nachgebaut. Klassenkameraden probierten sich als Schriftsteller. Ihr Stück handelt von einem Jungen und einem Mädchen, die mit einer Zeitmaschine bei den alten Römern landen und sich die Zeit des alten Roms erklären lassen.

Auch in viele andere Bereiche - wie die Schülerfirma, die Sozialarbeit an der Schule, den Frankreichaustausch und vieles mehr - konnten die Besucher hineinschnuppern. Traditionsgemäß war auch in diesem Jahr die Treppenhausmusik ein Anziehungspunkt und zugleich eine hervorragende Möglichkeit, um potenzielle neue Schüler für den Förderstufenchor zu werben.

(Mit freundlicher Genehmigung des Haigerer Kuriers, Text und Fotos: Ute Jung.)