Obacht im Straßenverkehr

Haiger, 19.07.2014

"Achtung Auto" - unter diesem Motto fand Donnerstag und Freitag in Zusammenarbeit mit dem ADAC eine Verkehrserziehung an der Johann-Textor-Schule Haiger statt. Verkehrspädagoge Thomas Tuma machte Mädchen und Jungen des Jahrgangs 5 anschaulich auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam "Learning by doing" - das praktizierten die Kids in den Unterrichtsstunden, als sie nach einem Sprint möglichst schnell an der Ziellinie abbremsen sollten. Kreidelinien auf der Straße zeigten an, wo die Schüler jeweils stoppten. Woran lag es aber, dass es unterschiedliche Haltepunkte gab? Angelina aus der 5 F2 wusste die Antwort: "Am Schwung."
Verkehrserziehung im Jahrgang 5Und wie die Strecke zwischen Ziellinie und Kreidestrich heißt, wusste Till: "Das ist der Bremsweg." Gemeinsam mit Tuma formulierten die Schüler: "Je größer der Schwung, umso länger ist der Bremsweg." "Wie lange ist der Brems-weg, wenn ein Auto mit 30 km/h durch die Stadt fährt?" Auf diese Frage des Verkehrspädagogen gaben die Schüler ihre jeweiligen Vermutungen mittels eines Verkehrshütchens, das sie an entsprechender Stelle fixierten, weiter. Einige durften beim Experiment im Wagen des Verkehrspädagogen Platz nehmen und die Vollbremsung hautnah miterleben. Etwa vier Meter war der Bremsweg - die Tipps der Jugendlichen lagen nicht weit von dieser Zahl entfernt.
"Was aber passiert, wenn ich 50 km/h fahre?", fragte Tuma. Ganz schön clever kombinierten die Kids, dass der Bremsweg etwas weniger als doppelt so lang sein müsse. Doch die Fahrt mit dem Wagen zeigte, was mit dem Bremsweg passiert: Er wird dreimal länger und beträgt nun zwölf Meter. Das überraschte, und Tuma machte deutlich: "Das ist nur der Bremsweg." Dazu komme die Reaktionszeit. Die betrage etwa eine Sekunde, wie Lea richtig vermutete.
Im Kreis sitzend und ein Verkehrshütchen zu einem Schüler werfend, machte der Verkehrspädagoge die Abläufe klar: "Die Augen haben gemerkt, da kommt ein Hütchen. Die sagen anschließend zum Gehirn: Da kommt ein Hütchen. Das Gehirn aktiviert die Hände."
Und ein weiterer Test machte klar: Bei Ablenkung funktioniert das nicht. "So ist es auch im Straßenverkehr", erläuterte der Experte. "Im besten Fall wird der Fuß, wenn ein Hindernis auf der Straße erscheint, nach einer Sekunde die Information haben: Brems."
Die Schüler lernten eines: Vorsichtig sein beim Überqueren der Straße. Denn der Anhalteweg eines Fahrzeuges ist länger als von vielen gedacht.
 
(Mit freundlicher Genhmigung des Haigerer Kuriers, Text und Foto: Ute Jung.)