Aktive Suchtprävention an der JTS

Haiger, 06.10.2021

Am Montag, 04.10.2021, fand an der JTS dank der Unterstützung durch den Förderkreis ein Präventionsworkshop zum Thema „Sucht allgemein“ statt. Fabienne Hardt, Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin des Suchthilfezentrums Wetzlar besuchte die Klasse 8G1 und hatte eine Menge lehrreiche Informationen im Gepäck.

10-06Suchtprävention aIn einem „Suchtsack“ hatte sie verschiedene Gegenstände und Stoffe dabei, die für Sucht stehen, wie etwa eine Bierflasche oder eine Schachtel Zigaretten. Beim Auspacken entstand sofort eine rege Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern, die sich besonders für die Sucht im Zusammenhang mit Computerspielen und Streamingdiensten, wie Netflix, interessierten.

Dabei lernten sie auch den Unterschied zwischen einer „stoffgebundenen Sucht“, bei der Substanzen beruhigend oder stimulierend auf das Gehirn wirken wie etwa bei einem Alkoholrausch oder dem Rauchen von Cannabis und einer „verhaltensgebundenen Sucht“ wie etwa dem Drang bei Computerspielen immer der Beste zu sein oder die nächste Belohnung bekommen zu wollen.

Erstaunt waren die Achtklässler, dass eine Sitzung mit einer Shisha dem Rauchvolumen von ca. einhundert Zigaretten entspricht und das Wasser der Pfeife den Rauch zwar abkühlt, Schadstoffe, wie etwa Schwermetalle, jedoch nicht gebunden, sondern weiter eingeatmet werden.

Spannend waren auch die Zahlen rund um das Thema Sucht, die die Schülerinnen und Schüler zunächst schätzen durften. Spitzenreiter in Deutschland ist die Tabaksucht mit 4,4 Millionen Abhängigen, gefolgt von Alkohol mit 1,6 Millionen Abhängigen. Anzumerken ist hierbei, dass der Alkoholkonsum in der Coronazeit angestiegen ist. Von illegalen Drogen sind ca. 600.000 Menschen abhängig, 309.000 davon von Cannabis. Das Schlusslicht bildet die Glücksspielsucht, der ca. 200.000 Süchtige verfallen sind.

10-06Suchtprävention bIn einer Gruppenarbeitsphase ordneten die Schülerinnen und Schüler die Phasen eines Suchtverlaufs: auf den Gebrauch folgt der Genuss, der schließlich zur Gewohnheit wird. Die Gewohnheit führt dann zum Missbrauch, wenn etwa in depressiven Phasen Drogen genommen werden oder Alkohol getrunken wird, um Probleme zu verdrängen.

Zum Kontrollverlust kommt es bei einer unkontrollierten Einnahme und wenn unklar ist, wann das Ganze eigentlich begonnen hat. Am Ende steht die Abhängigkeit, wenn der Körper die Substanz benötigt und negative Begleiterscheinungen, wie Krankheiten, in Kauf genommen werden.

Hardt bot auch für die Zukunft Hilfe und Beratung rund um das Thema „Sucht“ an, gerne etwa auch im Rahmen eines Projekttages für Schülerinnen und Schüler. Die Klassenlehrerin der 8G1, Ute Walter, zeigte sich begeistert von der Veranstaltung: „Die Schüler waren engagiert dabei und der Besuch von Frau Hardt hat sich definitiv gelohnt. Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft mehr solche Veranstaltungen anbieten können.“