Haiger, 05.04.2022
14 ukrainische Schülerinnen und Schüler, die vor dem Krieg in ihrer Heimat fliehen mussten, hatten heute ihren ersten Schultag an der JTS. Schulleiter Norbert Schmidt hieß die neuen Textorianer herzlich willkommen und betonte, man wolle den Kindern von Anfang an ein großes Maß an Normalität bieten und in den kommenden Tagen Bildung weiter möglich machen. „Wir werden uns so gut wie möglich um die Kinder kümmern.“ versprach Schmidt. Es sei auch für die Schule eine neue Situation und alle müssten gemeinsam lernen, damit umzugehen, erklärte er weiter.
Übersetzt wurde von Lehrerin Swetlana Frasch, die auch die Leitung der Intensivklasse übernehmen wird, welche alle neuen Schülerinnen und Schüler zunächst besuchen werden, um Deutsch zu lernen.
Der Stufenleiter der Jahrgänge 5-7, Hendrik Pfeffer, überreichte jedem Neuankömmling ein vom Förderkreis gespendetes Willkommensgeschenk, bestehend aus Schreibutensilien wie Kugelschreiber und Block und einem Turnbeutel. Im Anschluss erläuterte er in einer Präsentation zunächst das deutsche Schulsystem und das Konzept der Johann-Textor-Schule als kooperative Gesamtschule. Mithilfe einer Umrechnungstabelle wurden außerdem das ukrainische und das deutsche Notensystem gegenübergestellt und erklärt.
Besonderen Raum nahm die Vorstellung der Intensivklasse ein. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler zunächst Deutsch lernen, parallel dazu nehmen sie aber von Anfang an am Unterricht ihrer „Patenklasse“ teil. Hierzu bekommt jeder einen individuellen Stundenplan und wird in der „Patenklasse“ durch eine Mitschülerin oder einen Mitschüler aus dieser Klasse als „Paten“ begleitet und unterstützt. Vorgesehen ist das Konzept für eine Dauer von ein bis zwei Jahren, der Wechsel in die Regelklasse erfolgt, wenn es die Deutschkenntnisse zulassen. Dies gilt auch für Zeugnisnoten. Eine Leistungsbewertung erfolgt erst, wenn die nötigen Sprachkenntnisse da sind.
Im Anschluss wurde das Ganztagsangebot vorgestellt: 3D-Druck, eine Medien-AG, Reiten und Fußball sind nur einige Beispiele aus dem vielfältigen Programm, das den Schülerinnen und Schülern geboten wird. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: neben belegten Brötchen und Snacks in der Pause wird von Montag bis Donnerstag ein warmes Mittagessen angeboten.
Pfeffer erläuterte auch den weiteren Ablauf der ersten Schulwoche. So nehmen die Neuankömmlinge bereits am Mittwoch und Donnerstag am Unterricht in ihren Patenklassen teil, damit sie so schnell wie möglich in das Schulleben integriert werden. Nach der Präsentation hatten die Eltern und Erziehungsberechtigten die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Nach der Informationsveranstaltung gab es für alle Beteiligten ein gemeinsames Frühstück in der Schulmensa, das der Förderverein organisiert hatte. Danach nahmen die Klassensprecher aus den Patenklassen ihre neuen Mitschülerinnen und Mitschüler mit in den Unterricht. Für die Eltern und Erziehungsberechtigten stand eine Schulführung auf dem Programm, bevor der erste Schultag an der Johann-Textor-Schule endete.
Die Schulgemeinde wünscht den ukrainischen Schülerinnen und Schülern alles Gute und eine schöne und erfolgreiche Zeit an der Johann-Textor-Schule.