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Fit für die Arbeitswelt

Haiger, 14.06.2023

Bewerbungstraining mit "advacon"Wie verhalte ich mich in einem Bewerbungsgespräch? Welche Fragen können mir dort gestellt werden? Welche Kleidung passt zu dem Anlass? Antworten auf diese und viele andere Fragen bekamen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Gymnasial- und Realschulzweiges der JTS von Monika Kreiling, Seminartrainerin und Assistentin des geschäftsführenden Inhabers der advacon GmbH & Co KG. Seit 2013 bietet Kreiling, die über 35 Jahre Berufserfahrung verfügt und 20 Jahre Sekretärin des Vorsitzenden der Geschäftsführung von Rittal war, den „Knigge für Berufseinsteiger“ an, der Schülerinnen und Schülern zeigen soll, wie man sich in der Arbeitswelt richtig und angemessen verhält.

Zu Beginn der Veranstaltung erwartete die Teilnehmenden zunächst ein längerer Theorieblock. Hier lernten sie Adolph Freiherr von Knigge kennen, der mit seinem 1788 erschienen Werk „Über den Umgang mit Menschen“ zu einem Vordenker des guten Benehmens wurde, dessen Ideen auch heute noch aktuell sind.

„Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, mit diesem Stichwort hob Kreiling hervor, wie wichtig Auftreten, Erscheinung und Körpersprache sind. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass anhand dieser Kriterien innerhalb weniger Sekunden ein Eindruck von einem Menschen entsteht und er in eine bestimmte Kategorie eingeordnet wird.

Wer grüßt wen zuerst? Wer entscheidet über einen Händedruck und wie sieht dieser im Idealfall aus? Wann sollte man Duzen, wann Siezen? Kann man Duzen auch ablehnen? Alles Wissenswerte zu diesen Themen erfuhren die Textorianer im folgenden Themenblock „Vorstellen und Begrüßen“. In einem Multiple-Choice Test konnten sie im Anschluss dann ihr neu erworbenes Wissen unter Beweis stellen.

„Die Wegbeschreibung auf ihrer Homepage war sehr gut“, wer mit diesem Satz auf die Frage nach dem Weg zum Bewerbungsgespräch antwortet, punktet gleich doppelt: man zeigt, dass man die Homepage des Unternehmens gründlich gelesen hat und drückt zugleich seine Wertschätzung für den Betrieb aus. Viele solcher guten Ratschläge gab es im Themenblock zu Vorstellungsgesprächen. „Das Wichtigste ist, dass der zukünftige Arbeitgeber merkt, dass ihr die Stelle wollt“ empfahl Kreiling den Neuntklässlern. Daher sei es wichtig, sich gut auf das Gespräch vorzubereiten, sich im Vorfeld eigene Fragen zu überlegen und einen Notizblock mitzunehmen.

So könne man direkt einen kompetenten Eindruck vermitteln und potenzielle Arbeitgeber überzeugen, so Kreiling weiter. Ungeschickt sei es dagegen, direkt zu Beginn des Bewerbungsgesprächs nach der Ausbildungsvergütung und dem Urlaubsanspruch zu fragen. Stärken und Schwächen solle man ruhig offen und ehrlich ansprechen, so sei etwa mangelnde Erfahrung beim Präsentieren vor großen Gruppen kein allzu großes Problem, erläuterte Kreiling.

Bewerbungstraining mit "advacon"Tipps gab es auch zum Thema Dresscode und Körperhaltung. Neben einem gepflegten Erscheinungsbild sei es wichtig, dass man sich auch wohlfühle in der gewählten Kleidung. Tabu seien dagegen zu viel Schmuck oder besonders grelle Schminke. Verschränkte Arme, permanentes Wegschauen und Vermeiden von Blickkontakt kämen ebenfalls nicht gut an, da man so Desinteresse vermittele, betonte Kreiling.

In einem „Live Act“ galt es dann, im Rahmen eines kleinen Rollenspiels, die gelernten Kompetenzen in einem simulierten Bewerbungsgespräch umzusetzen. Hier übernahm ein Schüler die Rolle des Bewerbers, zwei Andere spielten den Personalchef und einen Mitarbeiter. Die restliche Gruppe nahm die Rolle eines Beobachters ein und gab im Anschluss ein Feedback. „Viele Dinge habt ihr schon recht gut gemacht. Lediglich an eurem Händedruck müsst ihr noch arbeiten“, lobte Kreiling die Vorführung einer Gruppe.

Bei den Schülerinnen und Schülern kam das Bewerbungstraining gut an: „Es ist sehr wichtig, was wir heute gelernt haben, das ist eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben“, fasste eine Schülerin aus der 9R1 ihre Eindrücke zusammen. „Ich finde gut, dass man gelernt hat, worauf man achten sollte und welche Fragen einen erwarten können“, ergänzte ein Mitschüler.

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