Haiger/Orbey, 25.10.2016.
Im Juni konnten schon 20 Textor-Schüler der Klasse 8 eine Woche ihre französischen Partner in Frankreich kennenlernen. Jetzt kamen die Elsässer zum Gegenbesuch nach Haiger. Die Wiedersehensfreude war groß, als die Franzosen aus dem Bus stiegen.
Schulleiter Norbert Schmidt bezog sich bei seiner Begrüßung auf die erschwerenden Bedingungen des diesjährigen Austauschs. Die Anschläge von Paris im November 2015 hatten viele verunsichert und die Reisefreudigkeit spürbar eingedämmt. Bis zum Schluss war es ungewiss gewesen, ob sich auf französischer Seite genügend Teilnehmer fanden. Somit sei der Austausch ein Zeichen, trotz Terror Völkerverständigung und Begegnung zu leben.
Auf dem Programm standen Unterrichtsbesuche an der Johann-Textor-Schule, Ausflüge nach Köln und Marburg und ein langes Wochenende, das die Familien ideenreich gestaltet haben.
In größeren Gruppen verbrachten die Haigerer mit ihren Austauschpartnern jede Nacht in einer anderen Familie. Die Gastgeber scheuten keine Mühe, um ihren Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen mit Flammkuchen, den der Gast so liebt, oder man stöberte nach kleinen Aufmerksamkeiten oder besuchte gemeinsam den Reitstall, weil die Partnerin Pferdefreundin ist.
In Marburg freuten sich die Franzosen über viele seltene Pokemon. Dann folgte man dem Gebrüder-Grimm-Pfad. Dort trafen die Elsässer alte Bekannte, die sie von klein auf begleiten: der Froschkönig und der Wolf und die sieben Geißlein. Die Stadtführerin erklärte, dass die dargestellten Märchen, die so urdeutsch erscheinen, erst über hugenottische Religionsflüchtlinge im 17. Jahrhundert nach Deutschland gelangten.
Leider verging die gemeinsame Woche sehr schnell. Für Lisa war alles viel zu kurz gewesen. Man habe gerade mal Freundschaft geschlossen und müsse sich schon wieder trennen. Deshalb wolle man sich in Zukunft ganz oft besuchen.
Ralf Kaczerowski