StartArchivArchiv 2006Textorlehrer: Quantität statt Qualität

Textorlehrer: Quantität statt Qualität

In einer Personalversammlung hatte man sich mit der Zielsetzung von "Unterrichtsgarantie Plus" auseinander gesetzt. Die Mehrheit der Anwesenden, erklärte im Auftrag der Personalversammlung Lehrer Jürgen Poggel, habe die Resolution unterschrieben, die man der Öffentlichkeit noch ausführlich darstellen will.
Die wichtigsten Kritikpunkte wurden aber schon jetzt benannt: Mit dem neuen Konzept will Ministerin Wolff erreichen, dass auch bei Lehrerausfall eine Unterrichtsgarantie von der ersten bis zur sechsten Stunde gewährleistet werden kann. Das kann auch durch externe Kräfte, im Norfall beispielsweise sogar Eltern, erfolgen.
Das aber, so fürchten die Lehrer an der Textor-Schule, könne nicht im Interesse der Kinder sein. Mit der "Unterrichtsgarantie Plus" setze man populistisch auf mehr Quantität, die Qualität drohe aber, gerade wenn externe Kräfte zur Unterrichtsvertretung "angeheuert" würden, auf der Strecke zu bleiben. "Dann brauchen wir über Pisa-Studien gar nicht mehr zu diskutieren", so Jürgen Poggel. In schwierigen Klassen sei ein effektiver Unterricht schon für Lehrkräfte manchmal eine Herausforderung, externe Aushilfskräfte könnten das wohl kaum leisten, befürchten die Lehrer.

(Haigerer Kurier, 17.05.06, sm)

Zum Anfang