Die Klassen 6F1 und 5F2 mit den Deutschlehrerinnen Sabine Graben und Dorothea Mengel-Wießner hatten im Unterricht das Buch "Der Pfefferdieb" von Christa Holtei gelesen - ein Mitratekrimi aus dem Mit-telalter, in dessen Mittelpunkt der Küchenjunge Hannes steht, der in Verdacht gerät, einen Sack mit dem wertvollen Gewürz schwarzer Pfeffer gestohlen zu haben.
Am Montag war die Autorin einer Einladung an die Schule gefolgt und zeigte sich erstaunt darüber, was sich die Schüler zu dem Buch hatten einfallen lassen: Die Fünft- und Sechstklässler hatten gemalt, ge-dichtet und einen mittelalterlichen Text in einen Rap umgeschrieben. Holtei selbst verstand es, mit Bil-dern und Gemälden die jungen Zuhörer ins Mittelalter zu entführen. Sie erfuhren allerlei über das mittel-alterliche Stadtleben: über Markt und Handel, Pilger und andere Reisende, Gaukler und Spielleute, Mode und Medizin und zum Beispiel die Herkunft des Wortes "Laden".
"Ganz nebenbei" erläuterte die Schriftstellerin, wie ein Buch entsteht und wie viele Personen daran mit-arbeiten, bevor es im Buchhandel erscheint. Im zweiten Teil der Veranstaltung erlebten die Schüler eine Welturaufführung, als Christa Holtei erstmals aus ihrem im Oktober 2007 erscheinenden Buch "Der ver-schwundene Papyros" - ein Mitratekrimi aus dem Alten Ägypten - las. Auch hier zeichnete sich die Autorin durch sorgfältig recherchierte Detailinformationen aus, was ihre Bücher zu einem Fundus erlebter Geschichte werden lässt. Angetan waren die Schüler von der spannenden Handlung, bei der es auf den wachen Blich der Leser ankommt, aber auch von den liebevoll gestalteten Illustrationen von Volker Fredrich.
Christa Holtei wurde 1953 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Anglistik und Romanistik, Philosophie und Pädagogik und arbeitet heute im Bereich der mittelalterlichen englischen Literatur, Sprache, Geschichte und Kultur am Anglistischen Institut der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Seit 1994 ist sie freie Übersetzerin und Autorin.
Angeboten werden konnte die Veranstaltung nur Dank der großzügigen Unterstützung durch den Förder-kreis der Textor-Schule. "Der Förderkreis hat keine Kosten gescheut, um den jungen Lesern eine authentische Begegnung mit einer Schriftstellerin und ihrer Arbeit zu ermöglichen", freute sich Förderstufen-Leiterin Dorothea Mengel-Wießner.
(Haigerer Kurier, 26.04.2007, lg/mw).