
Man wolle die Informationen der Agentur für Arbeit zur Aus- und Weiterbildung ergänzen und vertiefen, stellte Kammerpräsident Werner fest, um so den Jugendlichen verschiedenster Schulformen die vielfältigen beruflichen Chancen durch ganz konkrete Beispiele aufzuzeigen. Wichtig seien diese Schulbesuche aber auch für die heimischen Handwerksbetriebe. Nur Betriebe, die ausbildeten, so Werner und Klein, könnten dem drohenden Fachkräftemangel entgegen wirken und außerdem die Altersstruktur im eigenen Betrieb jung halten.
Sowohl der Kammerpräsident, als auch Klein und Schneider machten deutlich, wie wichtig es ist, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht nur den einen Traumberuf im Auge zu haben. "Sie sollten mindestens drei bis fünf Berufe aussuchen, die sie sich für sich vorstellen könnten", sagte Schneider. Anschließend müsse man prüfen, ob das Ausbildungsplatzangebot mit den eigenen Fähigkeiten - wozu natürlich auch die Noten zählten - übereinstimme.
Am Beispiel des eigenen Lebensweges machten die Experten deutlich, dass Lebenslinien nicht immer direkt verlaufen, man vielmehr auch nach der Lehre verschiedenste Weiterbildungs- und Aufstiegschancen habe und nutzen sollte. Auch mit einem Hauptschulabschluss sei es möglich, nach Ausbildung und Meisterprüfung zu studieren. Das deutsche Bildungssystem sei keineswegs eine Sackgasse. Nicht nur die Traumberufe wie Mechatroniker oder Friseurin böten Perspektiven, vielmehr sei es wichtig, auch in unbekanntere Berufe wie beispielsweise den des Goldschmiedes oder der Uhrmacherin hineinzuschnuppern. Insbesondere Mädchen, forderte Werner auf, sollten sich vermehrt auch in technische Berufe hineinwagen.
Außerdem gaben die Experten den Textor-Schülern, die alle bereits ein Betriebspraktikum absolviert haben, auch ganz praktische Tipps mit auf den Weg. Das Betriebspraktikum sei eine wichtige Möglichkeit, zum einen zu testen, ob einem der Beruf liege. Andererseits könne man so aber auch eine individuelle Visitenkarte in der jeweiligen Firma abgeben. Sinnvoll sei es außerdem, vielleicht in den Ferien einmal ein zusätzliches und freiwilliges Praktikum bei einer weiteren Firma zu machen.

Im Anschluss hatte die Mädchen und Jungen Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen. Diese reichten von den Verdienstmöglichkeiten im Handwerk bis zur Auswahl des richtigen Ausbildungsplatzes.
(Haigerer Kurier, 21.06.2007, Text und Fotos: am.)