In einer originellen Rede packte der Elternbeiratsvorsitzende Martin Tetzner einen virtuellen "Rucksack" mit all dem, was die Schüler nach ihren Jahren an der "JTS" begleiten wird. Er erinnerte an Trendforscher, die davon ausgehen, dass heutige Schulabgänger während ihres Berufslebens drei- bis viermal ihren Beruf aufgrund der Schnelllebigkeit unserer Zeit wechseln werden. "Um diese Zukunft meistern zu können, muss man eine Fähigkeit besonders ausgeprägt erlernt haben – nämlich die, das ganze Leben lang zu lernen", sagte Tetzner. Das klinge zwar "ein bisschen nach Knast", sei aber notwendig. "Aber ihr seid gut vorbereitet", stellte Tetzner fest. Es gehe um eine positive Einstellung zum Lernen, die Bereitschaft, Risiken einzugehen und Fehler nicht als etwas Schlimmes, sondern als Hilfen zu betrachten. "Habt weiter den Mut, andere um Hilfe zu bitten - und gebt auch weiter bereitwillig Hilfe", riet Tetzner. Kaum etwas sei so wichtig, wie anderen zuhören zu können und das, "was einem wichtig ist, in angemessener Form den anderen rüber zu bringen - auch das habt Ihr hier gelernt".
Schulsprecherin Carry Hille (10R2) blickte "auf zehn Jahre Glück, aber auch harte Arbeit und traurige Momente" zurück. Die Schüler müssten die wichtigen Momente dieser Zeit vor Augen haben und in Erinnerung behalten: "Vor allem Freundschaft und Menschen, mit denen man Erfahrungen gemacht und geteilt hat." Die Schulsprecherin dankte Eltern, Lehrern und dem Schulleiter für dessen "sichere Führung und unermüdlichen Einsatz in der Schule".
Das Programm der Abschiedsfeier machte noch einmal deutlich, wie vielfältig die Begabungen der Schüler und die Angebote der "JTS" sind. Der Chor der neunten Hauptschulklassen, die 10R2, die l0R3, die 10G2 und der Wahlpflichtkurs der Klasse 10 beteiligten sich mit Songs am Programm, während die 10G1 das Anspiel "Der ganz normale Wahnsinn" präsentierte, das die typischen Eigenschaften diverser Lehrer aufs Korn nahm.
Traditionell zur Abschlussfeier gehört ein Beitrag des Lehrerteams, das die Schüler zum Teil seit der fünften Klasse begleitet hat. Dieser Beitrag dokumentierte eindrucksvoll das an der Schule seit Jahren gepflegte Teamarbeitskonzept, denn die Pädagogen hatten einen gemeinsamen Redebeitrag erarbeitet, der sich an einer bildungspolitischen Rede des Bundespräsidenten Roman Herzog aus dem Jahr 1997 orientierte.
Die Schulzweigleiter ehrten die Jahrgangsbesten Katja Jost (Hauptschule), die einen sensationellen Durchschnitt von 1,1 erreichte, Cindy Häusler (Realschule, 1,7) und Deborah Metz (Gymnasium, 1,5).
(Haiger Kurier, 30.06.2007, Text: fra/fa, Fotos: Freund)