StartArchivArchiv 2009JTS-Schülerfirma expandiert

JTS-Schülerfirma expandiert

"Schilderbeschrifter" bei der Arbeit
Bei der Schülerfirma liegt alles in einer Hand. Sämtliche Produktionsabläufe und der kaufmännische Teil werden, wie in einem richtigen Betrieb, von den Jugendlichen erledigt. "Wir möchten den Schülern Produktionsprozesse nahe bringen. So können sie Sachen lernen, die sie später dann auch nutzen können", erläutert Robert Kroha, Lehrer und Leiter der Produktion der Schülerfirma.

Bereits 1989 startete das Projekt. Damals rief Helmut Haas, Leiter der Hauptschule, die Firma ins Leben. "PrinTex" hieß die Druckerei, in der Schülerinnen und Schüler unter anderem Broschüren und Handzettel herstellten. Zwei Jahre später schlug die "Firma" mit neuerer Technik und CNC-Maschinen, die in Firmen benutzt werden, einen neuen Weg ein. Beschriftungsschilder, von kleinen Namensschildchen bis hin zu größeren Tafeln, können produziert werden.
Die Schriftzüge und Schilder kreieren die Schüler selbst. Bis dahingeht jedoch alles erst einmal seinen Gang, wie in einer richtigen Firma. Es gibt Aufträge von Betrieben, Angebote werden gemacht und Vorschläge unterbreitet. Die Entwürfe werden erstellt, die Maschinen eingestellt und programmiert. Genauso agieren die jungen "Mitarbeiter" in dem neuen Betriebszweig, dem Textildruck. Werbeartikel jeder Art - Taschen, Sportbeutel und T-Shirts - können bedruckt werden. "Die Ideen sind wichtig. Sie werden von den Schülern eingebracht", sagt Kroha.

Ein Schüler beim T-Shirt-TextildruckVom Design (hierfür sind künstlerisch begabte Schülerinnen zuständig) bis zum fertigen bedruckten Textilstück - alles wird in der Schülerfirma erledigt. Bis die ersten T-Shirts fertig waren, war es ein teilweise holpriger Weg. "Wir hatten eine lange Anlaufphase, haben viel ausprobiert und jede Menge Probedrucke angefertigt", berichtet der Pädagoge. Nun ist alles bestens eingestellt und die Abläufe haben sich eingespielt. Der Schulsanitätsdienst der Textor-Schule hat als erstes davon profitiert. Statt neongelbe Warnwesten tragen die Jugendlichen nun rot-weiße T-Shirts, auf denen "Schulsanitätsdienst" sowie der Name des Besitzers zu lesen sind.
Lukas Henrich hat sich auf den T-Shirt-Druck spezialisiert. "Ich habe erst das Arbeiten mit der CNC-Technik kennengelernt", erinnert er sich an seine erste Zeit in der Schülerfirma. Nun sorgt er dafür, dass Textilien ordentlich bedruckt werden: "Das macht Spaß, die Gruppe ist gut - da passt alles."
Zwei Stunden pro Woche sind etwa 30 Mädchen und Jungen in der "Firma" beschäftigt. Ein Teil arbeitet in der Produktion, die anderen sind im kaufmännischen Bereich beschäftigt. Die Schülerfirma ist ein Angebot an die neunten Klassen und kann im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts gewählt werden. Das Interesse an der Firma ist so enorm, dass mancher Wunsch nicht in Erfüllung ging. Kroha: "Wir mussten Schüler ablehnen, weil es sonst zu viele gewesen wären, da unser Platz begrenzt ist."

(Haigerer Kurier, 08.05.2009, Text und Fotos: kaw).


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