Lehrer und Schüler hatten ein originelles Programm zusammen gestellt. In einem Quiz mussten die Klassensprecher anhand von Baby- und Jugendfotos ihre Klassenlehrer erkennen. Das Lehrerteam verabschiedete sich mit einer von Studienrat Jens Schröer vorgetragenen Präsentation "Was macht einen typischen Textor-Schüler aus?". Die "Tour d'horizon" erinnerte mit Fotos an Themen Methodentraining, Teamentwicklung, Sport, Bewerbungstraining oder Kommunikationstraining.
Anschließend wurden die besten Schüler der drei Schulformen ausgezeichnet. In der Hauptschule hatte Susan Müller (9H2) mit der Durchschnittsnote 1,6 das beste Zeugnis, in der Realschule erreichte Ebru Özbilen (10R2) den Durchschnitt 1,8. Beste Schüler des Gymnasialzweigs waren Nico Hofeditz (10G1) und Florian Krieger (10G2) mit 1,5. 27 Schüler verließen die Schule mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss, 18 mit dem Hauptschulabschluss, 73 mit der mittleren Reife und 63 mit der Qualifizierung für die gymnasiale Oberstufe.
Schulleiter Dr. Gerald Lohwasser bezog sich in seiner Rede auf ein Zitat des chinesischen Philosophen Laotse: "Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man auf, treibt man zurück." Auf der einen Seite bereite Lernen so wie das Rudern gegen den Strom Mühe, Arbeit und Last. Andererseits gebe es keine Alternative. "Hört man auf, verliert man den Anschluss." Diese Feststellung gelte nicht nur für die Schule, sondern für das ganze Leben, in dem sich der Mensch mit Veränderungen auseinanderzusetzen habe. Das Tempo dieser Veränderungen habe sich allerdings in den letzten Jahren immens beschleunigt.
Lohwasser ging in seinen Ausführungen ferner auf die Globalisierung, die Lohnschere zwischen Westeuropa und den Billiglohnländern ein und nannte eine gute Qualifikation als "einzigen Ausweg, um nicht mit Millionen von Billigarbeitern in Konkurrenz zu stehen. "Ihr werdet gar keine andere Wahl haben, als ständig zu lernen - meistert das Leben, schloss der Direktor.
Der Elternbeiratsvorsitzende Lutz Freudenberg erinnerte die "Abgänger" an die Zeit, als sie mit der Schultüte ihre ersten Schritte in die Schule gegangen waren. Die zehn Schuljahre seien "mehr oder weniger Pflicht" gewesen. "Was jetzt auf Euch zukommt, liegt in Euren eigenen Händen", erklärte Freudenberg. Der Weg sei nicht mehr vorgegeben, jetzt gelte es, den richtigen Weg selbst zu finden: "Vielleicht auch erstmal über Um- und Irrwege." Er sei überzeugt, dass die Teenager "mit Fleiß und dem Selbstbewusstsein, ein wertvoller Mensch zu sein, ihre Zukunft meistern werden". Freudenberg dankte den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz, "der oft über das hinaus gegangen ist, was man von Pädagogen erwartet".
(Haigerer Kurier , 03.07.2009, Text: fra, Foto: Jotte.)