Zahlreiche Eltern und jüngere Schüler nutzten die Gelegenheit, die Räumlichkeiten, die Lehrer und das Schulprogramm kennenzulernen.
Besonders großes Gedränge herrschte im Förderstufengebäude, wo traditionell eine "Treppenhausmusik" geboten wurde. Unter der Leitung von Musiklehrerin Christa Majer (Klavierbegleitung Jürgen Poggel) stimmten rund 50 Schiller Volkslieder an. Von "Kein schöner Land" bis zum "Schönsten Wiesengrunde" reichte die Palette des stimmgewaltigen Kinderchors, der außerdem das gesellschaftskritische Lied von "Karl, dem Käfer" vortrug. Die Sechstklässler singen freiwillig in dem Chor und sind begeistert bei der Sache. "Es sind Momente mit Gänsehautgefühl, wenn man als Lehrer das Ergebnis der Übungsstunden sehen und hören kann", lobte Musiklehrer Poggel die Kinder.
In den Klassen- und Fachräumen konnten sich die Besucher umfassend im persönlichen Gespräch oder auch per Videopräsentation über die Arbeit an der Schule informieren. Die Projekttage: "Mauerfall/DDR" standen in den letzten Wochen an der TextorSchule im Mittelpunkt und haben erkennbar ihre Spuren hinterlassen. Die "Stasi" und die Schießbefehle wurden ebenso von den Schülern thematisiert wie die Montagsdemonstrationen mit Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche. Die Besucher konnten in der Bibliothek eine Vielzahl von Büchern aus der ehemaligen DDR begutachten, Schüleraufsätze lesen oder Modellbauten bewundern, die unter anderem die Grenzanlagen zeigen. Der stellvertretende Schulleiter Günter Reeh informierte über das "Projektorientierte Lernen", das an der Textorschule mit drei Wochenstunden zum Stundenplan gehört.
Selbst gemalte Schülerbilder standen ebenso zum Verkauf wie Keramikarbeiten oder Bratapfel-Marmelade nach "Omas Rezept". In manchen Klassen wurden die Besucher ins Jahr 1900 versetzt. Zinnsoldaten, Bügeleisen, Gebetbücher, Grubenlampen vom heimischen Bergbau und selbst eine Kuhschelle durfte nicht fehlen. Auch die Entwicklung der Schrift - von Sütterlin über die Altdeutsche Schrift bis zur lateinischen Schreibweise - wurde dokumentiert. Unter der Rubrik "Mathematik früher" fanden sich alte Rechenmaschinen, Rechenschieber und andere Schulhilfen. Alex Homann berichtete, wie er Schülern Grundkenntnisse zum Thema PC/EDV vermittelt. Dabei ist ihm wichtig, den Kindern zunächst auf spielerische Weise den Zugang zum Computer zu vermitteln.
Neben dem Frankreich-Schüleraustausch wurde auch das Projekt "NASCO" von Natilla Nersesvan und Stefan Weskamp vorgestellt. Die beiden unterstützen seit vielen Jahren eine Schule in Abrafo im westafrikanischen Ghana. Seit einem Jahr hat die Textor-Schule eine Partnerschaft für diese Spendenaktion übernommen. Reichlich Kaffee und Gebäck und auch deftiges Mittagessen waren in der Schulmensa zu haben.
(Haigerer Kurier, 22.11.2009, Text: lom/s.)