StartArchivArchiv 2012Raketen, Theater und der Eiffelturm

Raketen, Theater und der Eiffelturm

Haiger, 18.11.2012.

Die Johann-Textor-Schule ist nicht grau und langweilig, sondern bietet viele Informationen zu interessanten Themen an, kann mal märchenhaft oder wohlschmeckend, mal bunt und wohlklingend oder gar "knallermäßig" sein. Die Möglichkeit, sich über die Gesamtschule Am Hofacker während eines "Tages der offenen Türe" zu informieren, nutzten unzählige Schüler und ihre Eltern.

Im naturwissenschaftlichen Trakt konnte bei zahlreichen interessanten biologischen, physikalischen und chemischen Versuchen selbst experimentiert oder zugeschaut werden. "Mann, ist der dick", wunderten sich beispielsweise die Kinder bei einem Versuch, den Markus Bauermann zeigte: Mittels einer speziellen Gerätschaft wurde in einem Gefäß, in welchem sich ein Mohrenkopf befand, ein Vakuum erzeugt. Dick wie ein Kloß wurde der Mohrenkopf, als dabei die Luft aus ihm gezogen wurde. Weitere kindgerechte und praxisbezogene Versuche wie "Dreh den Magnet", "Knick in der Optik" und die "schwimmende Knete" fanden großen Anklang bei großen und kleinen Besuchern. Dr. Peter Brockhaus war für die physikalischen Vorführungen zuständig und ließ dabei auch mal seine Schüler als Lehrer auftreten. So erklärte Julie Boeglin aus der 9 G2 den interessierten Zuhörern, welche Zeit beispielsweise der Donner benötigt, um 1000 Meter zurückzulegen.

Experimente, die Spaß machen. Als echter Knaller erwies sich das chemische Experiment "Bau dir eine Rakete". Hier hatte der Biologie- und Chemielehrer Robert Weber alle Hände voll zu tun, um den zahlreichen Kindern beim Bau der Raketen - die sich aus einer leeren Filmdose, einer halben Brausetablette und Wasser zusammensetzten - zu helfen und sie dann ordnungsgemäß "starten" zu lassen.

Der Wahlpflichtkurs "Andere Lebenswelten" zeigte in der Aula mittels einer Alterssimulation, wie eingeschränkt sich manche Senioren im Alltagsleben zurecht finden müssen. Ein besonderes Angebot im Rahmen der Sozialarbeit an der Schule bietet Veronika Metz an: Die Cheerleader-Gruppe, die sich 14-tägig zum Üben trifft, wird von Stefanie Pracht betreut. Die Mädels zeigten in der Aula - mit ihren Pompons "bewaffnet" - was sie mittlerweile tänzerisch drauf haben.

Der Französisch-Austausch stellte sich in der Aula ebenso vor wie das Nasco-Projekt, durch das Kinder und Jugendliche in Abrafo-Odumasi (Ghana) unterstützt werden. Auch der Erlös des Verkaufs der im Unterricht hergestellten Keramikwaren kommt dem Projekt zugute.

Nichts ging mehr: Während der Treppenhausmusik gab es im Förderstufengebäude kein Durchkommen mehr. Wie jedes Jahr war bei der Treppenhausmusik im Förderstufengebäude kaum ein Durchkommen. Trotz der vielen Zuschauer sang der Förderstufenchor "locker vom Hocker" das gleichnamige Lied. Weitere Vorträge unter der musikalischen Leitung von Referendarin Katharina Speicher und Jürgen Poggel folgten.

Dass Schule nicht nur Spaß machen kann, sondern mit respektablen Ergebnissen und Projekten aufwarten kann, zeigte die kleine Ausstellung der Hauptschüler in der Mensa. Hier präsentierten die Schüler der 9 H2 einige ihre Abschlussarbeiten. Beeindruckend, was die jungen Menschen in einem recht kurzen Zeitraum von zwei Monaten so "nebenbei" geschafft haben. Detailgetreu ist beispielsweise der Nachbau der Gefängnisinsel "Alcatraz". Die genaue Abbildung wurde aus verschiedenen Materialien hergestellt. Unter anderem verarbeiteten die Schüler Holz, Spanplatten, PU-Schaum und Kunstmoos. Klasse umgesetzt hatten einige Mädchen der Klasse den Nachbau des Eiffelturms. Aus vielen verschiedenen Baukästen setzten sie dieses sehenswerte Bauwerk zusammen.

Unter dem Thema "Ist Wasserkraft ökologisch?" bauten Kevin Müller, Chirom Buhl und Janyk Diehl das Wasserkraftwerk Lahnstein nach. Und nicht nur das: "Die Anlage funktioniert", ist Lehrer Alexander Schüler mächtig stolz auch seine Schüler. Selbst der Hessische Rundfunk wurde auf dieses Projekt aufmerksam und hat die drei Schüler nach Frankfurt eingeladen. Das Fazit der Fragestellung dieser Arbeit: "Nein, Wasserkraft ist nicht ökologisch. Viele Pflanzen werden zerstört und Fische in den Turbinen des Kraftwerks zerhäckselt", erklärten die Schüler. Die Ergebnisse aller Abschlusspräsentationen werden im Dezember in der Johann-Textor-Schule noch einmal vorgestellt.

"Märchenhaftes" hatten die Fünft und Sechstklässler für ihre Gäste vorbereitet. Im Unterricht wurde das Thema vorher behandelt und auch eine "Märchenführung" durch Marburg, dem Geburtsort der Brüder Grimm, gehörte dazu. Die Umsetzung des Themas war vielfältig. Collagen, ein "Märchenwald", Theaterstücke, Puppenspiele und ein Film, bei dem Lego-Figuren die Hauptrolle spielen, ließen die Märchen real werden.

In den bewährten Händen des MensaTeams lag wie immer die Verköstigung der vielen Gäste.

 

(Mit freundlicher Genehmigung des Haigerer Kuriers, 17.11.2012, Text und Fotos: Ute Jung.)

Zum Anfang