Es hat wieder einmal funktioniert: Das Weihnachtskonzert der Johann-Textor-Schule, das am Donnerstagabend in der evangelischen Stadtkirche stattfand, hat die Vorfreude auf Weihnachten geweckt. In der vollen Stadtkirche stimmte der Jahrgang 5 mit "Lasst uns froh und munter sein" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann" traditionelle Weihnachtslieder an.
Originell setzte die 5 G1 unter Leitung von Michaela Schmidt ihre selbst geschriebenen Bildergeschichten um. Als "Lebendige Bildschirme" verteilten sich einige Schüler mit den zu den Geschichten passenden Bildern im Kirchenraum, während ihre Schulkameraden die Geschichten vorlasen. Eine Schülergruppe hatte eine Erzählung über einen "duftenden, farbigen und zauberhaften Weihnachtsmarkt" erstellt. Von einem ungewöhnlichen Weihnachtsessen einer armen, vaterlosen Familie berichteten weitere Fünftklässler. Die Familie wurden vom Weihnachtsmann gratis mit einem Minischlitten zu einem amerikanischen Fast-Food-Restaurant chauffiert - eine Tradition, die sich bei weiteren Weihnachtsfesten fortsetzte. Nach einem originell vorgetragenen Nikolausgedicht erzählten die Schüler und ihre Bilder die Geschichte von Anna und Tim, die den Weihnachtsmann sehen wollten und ihn wie all die Jahre zuvor schlafend verpassten. Doch beim Aufwachen können sie noch einen Blick auf den gerade wegfliegenden weihnachtlichen Boten erhaschen.
Aus der Geschichte über die sieben "Herdmannskinder" hatte die 5G2 mit ihrer Lehrerin Ute Walter ein kleines Theaterstück konzipiert. Als "schlimmste Kinder aller Zeiten" logen und klauten die dreckigen und mageren Herdmanns, rauchten Zigarren und erzählten schmutzige Witze. Und ausgerechnet diese Kinder machten beim Krippenspiel der Kirche mit. Doch statt alle zu verderben, wie die anderen "braven" Kinder vermutet hatten, machten die "Herdmanns" das Krippenspiel zu etwas ganz Besonderem.
Die Klasse 5 F3 hatte sich etwas ganz Besonders ausgedacht: Als Weihnachtsrätsel trugen sie rhythmisch klatschend und stampfend Weihnachtslieder vor, die die Zuhörer erraten mussten. Gar nicht so einfach! Bei einem selbst geschriebenen Weihnachts-Rap versuchten sich einige Schüler erfolgreich im "Beatboxen". Klasse war auch der Liedbeitrag der Fünftklässler "Oh Dannebam", den sie in Haigerer Platt vortrugen.
Der Wahlpflichtkurs Musik der Klassen 9R/9G überzeugte mit hervorragenden Stimmen. Den Schülern bei "Agnus Dei" (Michael W. Smith), "XMas" (John Lennon) und "Wonderful Dream" (Melanie Thornton) zu lauschen war ein echter Genuss. Da wurde Vorfreude geweckt auf weitere Konzerte der Schüler.
Eindrucksvoll bewies Pauline Monno bei "Praeludium E-Dur" von Johann Sebastian Bach, wie perfekt sie ihr Instrument beherrscht. Unbeschreiblich, mit welcher Leichtigkeit dabei die Finger über die Gitarrensaiten glitten. Luzia von Knorre sang von ihrer Schwester Noemi am Cello begleitet einfühlsam "You make everything beautiful" von Rebecca St. James. Auch Lea Siebelist gefiel wie viele andere Solisten beim Song "I surrender" von Kim Walker.
Direktor Dr. Gerald Lohwasser trug zur Begrüßung der Gäste das tiefgründige Gedicht "Ansprache einer Kerze" von Hans Albert Höntges vor. Diese Kerze hat die Wahl: Entweder ihrer Aufgabe gerecht zu werden und zu brennen und dabei immer kürzer zu werden oder sinnlos, aber unversehrt, im Karton mit den anderen Kerzen zu liegen. "Genauso ist es mit uns Menschen", sagte der Schulleiter, "entweder bleibt ihr für euch oder gebt Licht und Wärme." Das "Kürzerwerden" dabei sei nur äußerlich: "Innerlich werdet ihr immer länger."
Auf das Leben des historischen Nikolauses machte Pfarrer Andreas Strauch in seiner Ansprache aufmerksam. Er forderte dazu auf, immer mal wieder auch im Schulalltag "Nikolaus" zu sein, um das Leben heller und wärmer zu machen.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10R1 bis 3 und 10G2 und G3 hatten mit Musiklehrer Peter Moulding einige musikalische Leckerbissen eingeübt. Auch der Chor der Förderstufe und die Schulband trugen zu einem gelungenen Weihnachtskonzert bei. Besinnlich wurde am Ende des zweistündigen Konzerts gemeinsam mit den Zuhörern "Der Stern" aus der Feder von Johannes Nitsch gesungen.
(Mit freundlicher Genehmigung des Haigerer Kuriers, 08.12.2012, Text und Fotos: Ute Jung.)