Haiger, 17.04.2013.
Mensch, Petrus, was ist dir denn passiert? Diese Frage an einen der engsten und treusten Jünger Jesu hatten die Fünftklässler der Johann-Textor-Schule in den Mittelpunkt ihres diesjährigen Ostergottesdienstes gestellt.
In der Haigerer Stadtkirche hatten sich am Freitagmorgen Schüler und Lehrkräfte des Jahrgangs 5 versammelt, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Stufenleiterin Dorothea Reeh begrüßte neben zahlreichen Eltern und Großeltern auch Besucher aus dem Altenheim Ströhmann, zu denen man seit vielen Jahren nicht nur gute Nachbarschaft, sondern auch enge Kontakte pflegt.
Auf die Spuren von Petrus begaben sich die Schülerinnen und Schüler, indem die Klasse 5G1 zunächst den Jünger Simon Petrus in Form eines Interviews vorstellte und die Klasse 5F3 Szenen aus seinem Leben nachspielte. Passend dazu hatte der gesamte Jahrgang unter Leitung der Musiklehrer David Just und Jürgen Poggel den Petrus-Song einstudiert.
Eine Begebenheit aber beschäftigte die Schüler am meisten: Petrus verleugnet Jesus und scheitert an seinen eigenen Vorsätzen. Immer eindringlicher stellte die 5G3 die Frage „Gehörst du nicht auch zu denen?“ und wie ausweichend waren die unterschiedlichen Antworten! Da erschallte sogar der mahnende Weckruf des Hahns in der Kirche.
Cool und mit viel schauspielerischem Talent zeigten Schülerinnen und Schüler der 5G2, wie leicht man auch heute noch in Versuchung geraten kann, einen geliebten Menschen zu verleugnen, sei es in einer Clique von Freunden oder nach einer Shoppingtour, wenn man als modisch gestyltes Girlie seinen Eltern nicht begegnen möchte. In seiner Ansprache ging Pfarrer Strauch in bewährter Art und Weise auf die Kinder ein. „Wolltet ihr Petrus zum Freund haben?“, fragte er und brachte einige zum Nachdenken, wie man in den Gesichtern lesen konnte. Dass Jesus an Petrus festhält und ihm seine menschlichen Schwächen schließlich verzeiht, war für viele eine gute Nachricht.
In den Fürbitten der 5G3 wurde noch einmal deutlich, wie es ist, wenn man an seinen eigenen Zielen scheitert, sich selbst überschätzt und bitter erkennen muss, dass man jemanden im Stich gelassen hat. Der Name Petrus kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet „Fels“ wie die Schülerinnen und Schüler der 5F1 und 5F2 wussten, und daher gab es zur Erinnerung an einen gelungenen Gottesdienst zum Abschied selbst bemalte Steine.