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Schritt-Tempo am "Hofacker"

Haiger, 12.05.2015.

Über 30 Jahre ist Johannes Brombach als Sicherheitsbeauftragter der Haigerer Johann-Textor-Schule tätig. Und mindestens genauso lange gibt es Klagen über die Verkehrssituation am "Hofacker", im Schulweg und im Budenbergweg. Wenn am Morgen oder um die Mittagszeit das "Taxi Mama" anrollt, wird es eng, brenzlige Situationen sind nicht selten. Jetzt soll eine Neuregelung Abhilfe schaffen. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird der "Hofacker" zu einer Spielstraße umgewidmet.

Verkehrsberuhigung an der JTS"Wir hoffen, dass es dann ‚Klick‘ macht", meinte Bürgermeister Mario Schramm (parteilos) gestern bei einem Ortstermin mit Kreis-Schuldezernent Heinz Schreiber (Grüne), Kerstin Weber (Kreisbauamt), Direktor Norbert Schmidt, seinem Vize Matthias Deffner und dem Sicherheits-Experten Brombach. Wie Schramm mitteilte, hat das Ordnungsamt der Stadt mit der Schule kooperiert. Alle Beteiligten hoffen nun, dass mehr Ruhe und Sicherheit einkehrt. "Wir wollen, dass sich die Schüler hier im sicheren Raum bewegen können", erklärte Schramm.

Deshalb habe man sich für eine Spielstraße entschieden, für die klare Regeln gelten. Autofahrer und Fußgänger haben die gleichen Rechte, für den motorisierten Verkehr gilt Schritt-Tempo. Nach guten Erfahrungen in der Haigerer Isabellenstraße (Schramm: "Da hat es noch keinen Unfall gegeben") hofft Schramm, dass sich auch die Verkehrsteilnehmer rund um die Schule an die Neuerung gewöhnen. Bisher galt für den Bereich zwischen "Samen Schneider"und der Straße "Vogelsgesang" bis 16 Uhr "Durchfahrt verboten". Jetzt darf dieser Weg genutzt werden, allerdings nur im gaaaanz langsamen Tempo. Die Absicht ist klar. "Es soll weniger attraktiv werden, dort durchzufahren."

Doch nicht nur der "Hofacker" ist betroffen. Der "Schulweg" unterhalb der Hauptschule wird ebenso zur Einbahnstraße (in Fahrtrichtung Industriestraße/Dillenburg) wie der Budenbergweg, der künftig nur noch von der Donsbacher Straße aus in Richtung Budenberg genutzt werden darf. "Das sind enge Straßen, in denen sich solche Lösungen anbieten", ist Mario Schramm überzeugt. Ein Zebrastreifen auf dem direkten Weg vom Schulhof zur Textor-Turnhalle und dem dortigen Kleinfeld-Fußballplatz wurde bereits aufgemalt. An dieser Stelle herrscht großer Verkehr - die Kinder achten auf dem Weg zum Bolzplatz nicht immer auf die Autos.
Weitere Fahrbahn-Markierungen - inklusive einer "Insel" - folgen an der Kreuzung Hofacker/Vogelsgesang/Budenbergweg, wo die Vorfahrtsregelung regelmäßig missachtet wird.

Beim Kreis kommen die Pläne gut an. "Wir sind der Stadt Haiger dankbar, dass sie den Schulweg sicherer macht. Das hat für alle Beteiligten nur Vorteile", lobte der Schuldezernent Heinz Schreiber (Grüne) die Maßnahmen. In Kürze werde im Kreis über Schulwege-Sicherheit diskutiert, dann könne das Haigerer Modell als "vorbildliche Einrichtung" vorgestellt werden. Nun gelte es, an Eltern zu appellieren, dass diese die Verkehrsführung und die Beschilderung auch beachten müssten. Schreiber: "Ein absolutes Halteverbot bedeutet, dass an dieser Stelle absolut nicht angehalten werden darf."

Auch Norbert Schmidt zeigte sich begeistert von den Überlegungen. "Das wird auch die Kollegen entlasten, die Busaufsicht haben - die haben immer eine Menge zu tun." Einen Schritt weiter denkt bereits der Sicherheitsexperte Johannes Brombach. "Jetzt müssen wir nur noch darüber nachdenken, an welcher Stelle die Eltern am besten ihre Kinder aussteigen lassen", blickt der Lehrer nach vorn.
 
(Mit freundlicher Genehmigung des Haigerer Kuriers, Text und Foto: Ralf Stefan Triesch.)

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