Haiger, 16.03.2022
„Wurscht frei“ hieß es heute an der Johann-Textor-Schule Haiger anlässlich der Verkostung der „Haigerer Wurscht“, die von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit der Metzgerei Schneider in Langenaubach entwickelt wurde. Gemeinsam mit einem passenden Brötchen, das eine Schüler-AG in Zusammenarbeit mit der Bäckerei Rothe entwickelt hat, und einem eigens von Schülerinnen und Schülern mit dem Designer Kai Staudacher zu entwerfenden Logo sollte das Produkt ursprünglich auf dem Hessentag vorgestellt werden. Pandemiebedingt wird daraus nichts mehr, dennoch soll die Leckerei in Zukunft bei Veranstaltungen in Haiger angeboten werden.
Bei seiner Begrüßung war Schulleiter Norbert Schmidt gespannt auf die „Forschungsergebnisse“ der Schülerinnen und Schüler, die währenddessen schon auf dem Grill brutzelten. Es sei toll, dass die AG-Teilnehmer sich auf das Projekt eingelassen hätten und die Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern so gut geklappt habe, lobte Schmidt. Er bedauere auch, dass die Wurst mit Brötchen nicht auf dem Hessentag vorgestellt werden könne, sei aber zuversichtlich, dass dafür andere Wege gefunden würden, so Schmidt weiter.
Collin Schüler, der an der Metzger-AG teilgenommen hat, erläuterte den Gästen die Zusammensetzung der Wurst. Es handelt sich um eine feine Bratwurst vom Schwein mit grober Einlage, die herzhaft gewürzt ist. Pfeffer, Muskat, Macis, Ingwer und Kardamom gehören genauso zum Rezept wie diverse Kräuter und Kochsalz, dass dem Fleisch seine charakteristisch gräuliche Farbe gibt. Vor dem finalen Rezept stand ein langer Entwicklungsprozess, bei dem diverse Zutaten wie Zwiebeln oder Käse probiert wurden und die Entscheidung gefällt werden musste, ob es eine grobe oder feine Bratwurst werden soll. Zudem lernten die AG-Teilnehmer viel über die beteiligten Tiere, vom Leben auf der Weide bis hin zur fachgerechten Zerlegung.
Als Vertreter der Stadt Haiger dankte der Erste Stadtrat Helmut Schneider allen Beteiligten für die tolle Umsetzung des Projekts. Als man im Rathaus zum ersten Mal davon gehört habe, sei man direkt begeistert gewesen und habe viele Ideen für eine Präsentation auf dem Hessentag gehabt. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Coronazahlen sei die Absage des Landesfestes aber die richtige Entscheidung gewesen, betonte Schneider.
Umso schöner sei es, dass die „Haigerer Wurscht“ nun probiert werden könne und es werde mit Sicherheit Veranstaltungen geben, wo sie verkauft werden könne. Toll sei das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Handwerk und dass die beteiligten Firmen das Projekt ermöglicht hätten, hob Schneider hervor.
Die am Projekt beteiligten Arbeitsgemeinschaften (AG), Metzger-AG und Bäcker-AG gehören zum Ganztagsangebot der Johann-Textor-Schule. „Es ist toll, dass wir solche interessanten und spannenden Projekte im Rahmen des Ganztagsprogramms umsetzen können. Hier wird unseren Schülerinnen und Schülern ein echter Mehrwert geboten.“ freut sich der zuständige Ganztagskoordinator Alexander Schüler.
Zum Abschluss erläuterte Designer Kai Staudacher die Arbeit in seinem Workshop. Hier geht es darum einen Produktnamen und ein passendes Logo zu entwerfen, um die „Haigerer Wurscht“ bekannt zu machen und erfolgreich zu vermarkten. Hierzu setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Schriftarten auseinander und fertigten erste Ideenskizzen an. „Skizzen sind da, um zu sehen, was man denkt.“ erklärte Staudacher den Arbeitsprozess. Ausgegangen sind die Workshopteilnehmer dabei vom Haigerer Stadtlogo und haben dazu die unterschiedlichsten Ansätze entwickelt. Welche Variante es später wird, ist noch offen. Denkbar ist auch ein Mix aus verschiedenen Entwürfen. Wichtig ist, dass es hinterher gut verarbeitet, also zum Beispiel auf verschiedene Materialien gedruckt oder genäht werden kann.
In einem nächsten Schritt geht es nun darum, die gezeichneten Entwürfe zu digitalisieren und zu überarbeiten. „Es ist spannend zu sehen, was dabei herauskommt.“ freute sich der Designer. „Die Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Jahrgängen und Klassen haben toll mitgemacht und gut zusammengearbeitet.“ lobte Kunstlehrerin Diana Bornmann, die den Workshop begleitet hat, die Arbeit.
Eine finale Produktpräsentation von Wurst, Brötchen und passendem Logo wird es voraussichtlich im Juni geben.