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Mehr als 1000 Euro für NASCO in Ghana

Haiger, 06.10.2022.

Mehr als 1000 Euro für Ghana1143,51 Euro und 50 deutsche Pfennige, die auf verschlungenen Wegen dazu gekommen sind, übergab die Klassenlehrerin der 10R1, Sabine Graben den beiden Verantwortlichen für das NASCO-Projekt, Natilla Nersesyan-Hotico und Stefan Weskamp. Die Spende setzt sich zusammen aus Erlösen aus dem Getränkeverkauf bei Schulveranstaltungen, wie der diesjährigen Einschulung des neuen Jahrgangs 5, und dem Verkauf von handgestrickten Socken und Mützen im letzten Winter.

„Wir sind unglaublich dankbar für eure Unterstützung. Wir können in Ghana wirklich etwas bewegen und ihr seid ein Teil davon. Ihr macht wirklich etwas sehr cooles!“ bedankte sich Weskamp für das Engagement der Klasse 10R1. Einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler haben schon in der fünften Klasse begonnen, Geld für das Projekt zu sammeln. Seit der ersten Spende durch die Johann-Textor-Schule im Jahr 2009 sind mittlerweile 8316,67 Euro an das NASCO-Projekt übergeben worden.

Das Projekt unterstützt eine Schule in Abrafo-Odumase im Süden Ghanas, um den Kindern dort eine Schulausbildung zu ermöglichen. Derzeit besuchen 281 Kinder und Jugendliche die Einrichtung, etwa zur Hälfte Mädchen und Jungen. Neben einer Schule befindet sich dort auch ein Kindergarten für die Kleinsten. Betreut werden die Kinder von 26 Mitarbeitern, die durch das Projekt finanziert werden.

Um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu ermöglichen wurde ein eigener Brunnen gebohrt und eine Wasserleitung gelegt, die neben der Schule auch das angrenzende Dorf versorgt. Warme Mahlzeiten bekommen die Kinder ebenfalls direkt vor Ort. Daneben verfügt die Schule über zwei eigene Busse, die Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Orten abholen, denn sie liegt mitten im Regenwald und ist zu Fuß nur schwer zu erreichen.

Mehr als 1000 Euro für GhanaMit dem Spendengeld soll neues Arbeits- und Lernmaterial beschafft, die Schulbusse repariert und die Versorgung mit Reis sichergestellt werden. Ein Sack Reis kostet mit umgerechnet etwa 60 bis 70 Euro nämlich soviel wie das Monatsgehalt einer Lehrkraft. Finanziert werden auch medizinische Behandlungen für Kinder, deren Eltern es sich nicht leisten können und die andernfalls in Lebensgefahr geraten könnten. Eine Krankenversicherung gibt es in Ghana nämlich genauso wenig wie eine Rentenversicherung. Deswegen muss in einer ghanaischen Familie jedes Mitglied zum Lebensunterhalt beitragen. Vor der Schule stehen die Mädchen und Jungen auch bereits um halb fünf morgens auf, um Wasser und Holz zum Kochen zu besorgen. Nach Schulschluss nachmittags um halb vier steht dann noch die Feldarbeit auf dem Programm.

Durch einen Schulabschluss wird den Jugendlichen der Zugang zu einer Berufsausbildung oder einem Studium ermöglicht, die das Leben dann für die ganze Familie etwas einfacher machen. „Viele unserer Schülerinnen und Schüler sind Ärzte, Lehrer, Ingenieure oder Elektriker geworden. Es ist schön zu sehen, wie sie ihren Weg gehen.“ berichtete Nersesyan-Hotico. Ein ehemaliger Schüler, der Elektriker geworden ist, hat sogar aus Dankbarkeit gegenüber der Schule die Elektrik eines Gebäudes installiert und sich dafür keinen Lohn zahlen lassen. „Er war einfach dankbar, etwas zurückgeben zu können.“ so Weskamp.

Begonnen hat alles 1998, als Nersesyan-Hotico und Weskamp gemeinsam durch Ghana reisten und auf dem Weg in einen Nationalpark in dem kleinen Ort übernachteten. Dort lernten sie eine einheimische Familie kennen, die ihnen von dem Wunsch erzählte, eine Schule aufzubauen. Die Dorfschule bestand damals nämlich nur aus einer einfachen Hütte, in der es weder Tische und Stühle, noch eine Tafel gab. „Wir waren sofort Feuer und Flamme für die Idee.“ erzählte Weskamp den gespannt zuhörenden Realschülern. Mit umgerechnet ca. 100 DM wurde damals das Dach repariert und seitdem unterstützt das Projekt die Schule. „Es lohnt sich alles. Es ist wirklich jede Mühe wert. Die Kinder sind wissbegierig und neugierig und alle sind für unsere Hilfe unglaublich dankbar.“ betonte Nersesyan-Hotico.

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