StartBerichteDen zukünftigen Arbeitgeber schon in der Schule kennenlernen

Den zukünftigen Arbeitgeber schon in der Schule kennenlernen

Haiger, 16.03.2024

Berufsbildungsmesse 2024Die Berufsbildungsmesse ist mittlerweile eine feste Tradition an der JTS. In diesem Jahr stellten 77 Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen, wie Handwerk, Gesundheit und öffentlicher Dienst, Schülerinnen und Schülern an Ständen ihre Ausbildungsangebote vor und boten die Gelegenheit, sich gleich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Weiterbildungsangebote wie die Kaufmännischen Schulen Dillenburg und die Technische Hochschule Mittelhessen waren ebenfalls mit Infoständen präsent.

Während die Messe am Freitag nur Schülerinnen und Schülern vorbehalten war, durften am Samstag auch interessierte Eltern erleben, welche vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten es in der Region gibt. Für das leibliche Wohl aller Messeteilnehmer war an beiden Tagen gesorgt.

Berufsbildungsmesse 2024„Die Berufsbildungsmesse ist ein Highlight in jedem Schuljahr. Sie ist einzigartig in der Region und nur durch die enge Verzahnung mit unseren Kooperationspartnern möglich“, mit diesen Worten eröffnete der Stellvertretende Schulleiter der JTS, Matthias Deffner, die diesjährige Berufsbildungsmesse. Die teilnehmenden Firmen hätten die Möglichkeit ihre Produkte und Ausbildungsplätze vorzustellen und die Schülerinnen und Schüler die Chance, eine Vielzahl von Berufen kennenzulernen. „Das ist eine win-win-Situation für alle“, betonte Deffner.  Seinen Dank richtete er an den Haigerer Bürgermeister Mario Schramm und Norbert Müller, Ehrensenator der Technischen Hochschule Mittelhessen und geschäftsführender Gesellschafter der Firma advacon, die dieses Jahr die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hatten. Außerdem dankte er Alexander Schüler, Stufenleiter der Jahrgänge 9 und 10, der sich für die Organisation verantwortlich zeichnete, sowie den beteiligten Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern.

Berufsbildungsmesse 2024„Ihr seid das Wichtigste. Ihr seid die Zukunft der Unternehmen in Haiger“, mit diesen Worten begrüßte der Haigerer Bürgermeister Mario Schramm die Schülerinnen und Schüler. Vor Ort in Haiger gebe es 10.000 Arbeitsplätze und 600 Lehrstellen. „Hier in Haiger ist jede Menge Potential vorhanden“, erklärte Schramm. „Früher habe man sich um einen Ausbildungsplatz bemühen müssen, heute werden Jugendliche von den Firmen beworben“, beschrieb Schramm die Veränderungen am Arbeitsmarkt. Seine Ausbildung als Maurer habe ihn bis heute geprägt und immer viel im Leben gebracht schilderte er in einem kleinen Rückblick. Die Entscheidung für eine Berufsausbildung sei daher gut und richtig. Zum Abschluss lobte er noch die Zusammenarbeit zwischen der Johann-Textor-Schule und der Stadt Haiger: „Die Schule weiß, wie die Stadt tickt und die Stadt weiß, wie die Schule tickt“.

„Immer wenn ich hier bin, muss ich gegen meinen Neid ankämpfen“, erklärte Müller in seinem Grußwort. Solch vielfältigen Möglichkeiten zur Berufsorientierung hätte er sich als Jugendlicher auch gewünscht. „Sie werden gebraucht. Welch ein Privileg in dieser schweren Zeit, auch ihre Zukunft hat Chancen“, hob er hervor. Als wichtigen Ratschlag gab er den Schülerinnen und Schülern die Erkenntnis des Verhaltensbiologen Felix von Cube mit auf den Weg, dass Eignung und Neigung zusammenkommen müssen. Denn wer Lust auf Arbeiten habe, sei auch glücklich damit. Lobende Worte fand er auch für das Projekt „SchulePlus“. Dies sei ein Musterbeispiel, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu erhalten, so Müller weiter. Eine wichtige Rolle spiele auch Künstliche Intelligenz. Alleine dieses Jahr entstehen 100.000 neue Arbeitsstellen in diesem Bereich. „Das sind Chancen, mit denen Sie Zukunft gestalten können. Machen Sie etwas daraus. Hier investiert man in Sie und die Zukunft der Unternehmen“, appellierte Müller an die Jugendlichen.

Mit der Allegorie eines Blumentopfs, in den ein Professor für seine Studierenden zunächst Golfbälle, dann Kieselsteine, Sand und Wasser füllte verdeutlichte Müller, wie wichtig es im Leben sei, Prioritäten zu setzen. Erst wenn wesentliche Dinge, wie die eigene berufliche Zukunft, symbolisiert durch die Golfbälle, geregelt seien, könne man sich unwichtigeren Dingen, symbolisiert durch Sand und Wasser, zuwenden. Zum Abschluss seiner Rede räumte Müller ein, auch die KI ChatGPT bei der Erstellung seiner Rede um Rat gefragt zu haben. Offen für Neues zu sein, Engagiert und motiviert zu sein, Fehler als Lernchance zu begreifen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren habe die Künstliche Intelligenz ihm empfohlen.

Berufsbildungsmesse 2024Einen echten Bagger bedienen oder Radlader fahren, diese Gelegenheit bot die Baufirma Karl Fey auf dem Außengelände an. Mithilfe des Baggers galt es, eine kleine Metallstange in ein Rohr einzuführen, keine leichte Aufgabe. Dennoch war es eine einmalige Chance, die viele Schüler begeisterte: „Die Messe war super. Vor allem das Baggerfahren!“ freute sich ein Schüler. Wer sich nicht hinter das Steuer traute, durfte Pflastersteine verlegen und so erfahren, was in einer Berufsausbildung im Baugewerbe gefragt ist.

Welcher der Trennschleifer ist kaputt? Um diese Aufgabe zu lösen, probierten sich die Textorianer als Land- und Baumaschinenmechatroniker und überprüften am Stand der Firma DiTec die entsprechenden Motoren indem sie sich die Filter und Zündungen genau ansahen. Am Stand der Firma PMS konnten sich die Jugendlichen an einer Kniehebelpresse ausprobieren und so ein Stück Metall mit einem Schriftzug prägen. Geschicklichkeit gefragt war auch am Stand von Dynamit Nobel Defense. Hier galt es eine Stange mit einem kreisförmigen Aufsatz so um ein verwinkeltes Messingrohr zu führen, dass dieses nicht berührt wurde.
Am Samstag fand zusätzlich zu der eigentlichen Messe auch eine Gewerbeschau statt, auf der sich die beteiligten Unternehmen präsentierten.

Die Schülerinnen und Schüler waren von der Messe begeistert: „Die Messe war echt super. Die Mitarbeiter an den Ständen waren sehr nett und man kam leicht ins Gespräch. Es ist echt toll, wie viele Möglichkeiten es gibt“ berichtete Robin Klossok aus der Klasse 10R1. „Hier bekommt man tolle Einblicke in die Arbeitswelt. Für die eigene Berufsorientierung ist das echt prima“ ergänzte seine Mitschülerin Asmira Alici. „Besonders die Mitmachangebote haben mir gefallen, wie etwa das Baggerfahren bei der Firma Fey“ betonte auch ihr Mitschüler Piet Pacher.

Vor allem die Konzeption der Messe kam bei den Textorianern gut an: „Es ist schön, dass wir so viele unterschiedliche Aussteller haben, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Man findet immer direkt Ansprechpartner und auch der Chef einer Firma ist mal mit vor Ort ist und die Auszubildenden, die dann aus erster Hand von ihrer Ausbildung erzählen können“, fasste ein anderer Schüler seine Eindrücke zusammen.

Die nächste Berufsbildungsmesse an der JTS findet voraussichtlich im Frühjahr 2025 statt.

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